Ferrosheathing (2): Bevor es richtig losgeht

Anders als beim Neubau eines Bootes in Ferrozement, nimmt einem ein Holzschiff als Basis einige Gedanken, Entscheidungen und Arbeit ab – und präsentiert dafür andere…

Relevante Entscheidungen für Eigenschaften und Aussehen von Lille Bjørn

1. Das Deck soll mitbehandelt werden, was Vorteile für die Stabilität sowie für die Dichtigkeit auch ohne Deck spülen und Nähte kalfaten verspricht.

Relingsstütze und Kabeldurchführung

Relingsstütze und Kabeldurchführung

2. Das Schanzkleid mit seinen Stützen aus Kambalaholz soll erhalten bleiben. Das stellt uns vor die Aufgabe, um die Stützen herumzuarbeiten und bestmögliche Übergänge zum zementierten Deck zu schaffen. Der Anschluss soll dabei nicht direkt sein, sondern eine Fuge haben, die mit elastischer Dichtmasse gefüllt wird.

Die Überstände des Decks werden abgesägt

Die Überstände des Decks werden abgesägt

Lille Bjørn hat ein erhöhtes Vordeck auf Höhe der Schanz des übrigen Schiffes. Notwendigerweise entsteht also ein Übergang von Zement auf Holz, der jedoch von den Püttingeisen der Wanten kaschiert wird. Die Überstände des Decks werden abgesägt. Ansonsten wird das ganze Deck sowie der Rumpf aus Gründen der Abgrenzung zum Zement mit Farbe gemalt, um eine unregelmässige Saugwirkung auf den Zement zu vermeiden.

Halterung des Klüverbaums

Halterung des Klüverbaums

3. Viele Bord- und Decksdurchführungen sollen erhalten werden. Zu diesem Zweck lassen wir Schlauch- oder Rohrstücke als Platzhalter ein.

erhöhtes Decksprisma

erhöhtes Decksprisma

Die ins Deck eingelassenen Prismen als Oberlichter müssen ausgebaut und auf das neue Decksniveau gebracht werden, wofür wir passende Holzringe formen, die versiegelt und eingeklebt werden. Um sie wird herumgearbeitet, oder die Stelle wird beim „Verdrahten“ später freigeschnitten.

Umbau von Cockpit und Achterdeck

Umbau von Cockpit und Achterdeck

4. Wir wollen von Pinnen- auf Radsteuerung wechseln und auch aus Gründen der Seetüchtigkeit das Cockpit verkleinern. Das erfordert jetzt einfacherweise nur einen Umbau in Sperrholz, der Niedergang zur Kajüte muss aber erhöht und die Tür bzw das Steckschott verkleinert werden.

Das Kajütendeck soll "holzig" bleiben

Das Kajütendeck soll „holzig“ bleiben

5. Das Kajütendeck ist in gutem Zustand und soll aus Grund des Holzfeelings erhalten werden. Hier werden also einige Nähte kalfatet und neu vergossen, ansonsten das Holz geschliffen und lackiert.

der Eisenkiel wird geprimert

der Eisenkiel wird geprimert

6. Lille Bjørn hat einen eisenummantelten Kiel und darunter einen Ballastkiel. Stark gerostet, und wir wollen ihn aus Stabilitäts- und Aufwandgründen nicht abnehmen. Also muss hier grob entrostet und ein rostumwandelnder Primer aufgebracht werden.

Gröbere Risse und offene Nähte im Rumpf werden mit einfachen Mitteln ausgeleistet oder verspachtelt. An Stellen, wo unter der Maschine Öl in den Rumpf geleckt war, bringen wir eine Versiegelung mit einkomponentigem Epoxidharz auf. Dann wird das ganze Unterwasserschiff mit wasserbasiertem Haftprimer gemalt.
Diese Vorarbeiten nahmen schon ca einen Monat in Anspruch!

Inzwischen war denn auch die Materiallieferung von berechneten 12 Rollen à 50m „Hühnerdrahtnetz“ und 10 Rollen à 450m 3mm galvanisierter Draht sowie 50 000 Klammern für die Heftpistole eingetroffen.
Wir haben eigens für dieses Projekt einen kleinen Kompressor angeschafft.


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