Ferrosheathing (6): Härtung & Detailarbeit

Der frisch zementierte Rumpf bedarf nun der Aufsicht, dass die Härtung gut abläuft. Dazu muss er 28 Tage lang feucht gehalten werden. Um das zu gewährleisten, schützen Planen vor Wind und Sonne, während wir ein automatisches Bewässerungssystem konstruieren: alte Gartenschläuche werden als Verteilerleitung alle 10 cm fein angebohrt, mit Baumwolltuch umwickelt und auf Deck ausgelegt. Gespeist mit Zeitschaltuhr wird rund um die Uhr zu jeder Stunde einige Minuten gewässert. Das Deck wird auch durch ausgelegte Tücher feucht gehalten, am Schandeck werden diese so plaziert, dass die Rumpfseiten möglichst gleichmäßig berieselt werden.

 

Der Verteilerschlauch wird bewickelt

Der Verteilerschlauch wird bewickelt

Einspeisung des Kreislaufs

Einspeisung des Kreislaufs

feuchte Tücher bedecken Deck und Wände

feuchte Tücher bedecken Deck und Wände

Nach 3 Tagen beginnen wir, die grobe Oberfläche mit Korundstein abzureiben, Sand zu entfernen und zu glätten. Eine Flex auf langsamer Drehzahl ist dabei sehr hilfreich. Für Details und Winkel ist das Raspelblatt des Multimasters gut geeignet.

Glätten mit Korundstein

Glätten mit Korundstein


Nass schleifen

Nass schleifen

Bereinigen der Stützen

Bereinigen der Stützen

Hilfsmittel & Verschleiss

Hilfsmittel & Verschleiss


Abflussloch im Cockpit

Abflussloch im Cockpit


An ein paar Stellen war die obere Zementschicht zu warm oder trocken geworden, so dass sie keine gute Haftung hatte. Vor der Ausbesserung wird die bereinigte Stelle mit PVA-Leim als Haftvermittler einpepinselt.

Haftvermittler bei Reparaturen

Haftvermittler bei Reparaturen

neue Putzschicht

neue Putzschicht


Um die Stellen unterm Kiel zu zementieren, auf denen das Schiff ruht, muss umgepallt werden. Ein 20t Wagenheber ist dabei unentbehrlich – trotzdem sind die Pallen nach der langen Zeit teilweise so eingesackt, dass wir auch graben müssen, um sie frei zu bekommen.

Umpallen

Umpallen

Silikat wird aufgesprüht

Silikat wird aufgesprüht


Nach den 28 Tagen Wasserhärtung wird der getrocknete Rumpf mit Silikatlösung „Wasserglas“ bis zur Sättigung eingesprüht, welches den Beton zusätzlich verfestigt und dichtet.

So behandelt, verlassen wir das Schiff für diesen Sommer. Nun kann der Beton in Ruhe reifen, bevor im nächsten Jahr geschlämmt und gemalt wird. Denn zu ihrem 120sten Geburtstag soll Lille Bjørn wieder segeln!


Alle Beiträge der Reihe Ferrosheathing:

This entry was posted in Bootsbau und Bootspflege and tagged , , , , , , , . Bookmark the permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert